Und ich öffne meine Augen und sehe
sehe ans Ende der Straße und den Berg hinab
den Strand entlang aufs Meer hinaus
Richtung Horizont und darüber hinaus
in den Himmel bis zur Sonne

Und ich zähle meine Finger und zeige
zeige ans Ende der Straße und den Berg hinab
den Strand entlang aufs Meer hinaus
Richtung Horizont und darüber hinaus
in den Himmel bis zur Sonne

Und ich bewege meine Lippen und lächle
lache ans Ende der Straße und den Berg hinab
den Strand entlang aufs Meer hinaus
Richtung Horizont und darüber hinaus
in den Himmel bis zur Sonne

Und ich hebe meine Nase und rieche
rieche ans Ende der Straße und den Berg hinab
den Strand entlang aufs Meer hinaus
Richtung Horizont und darüber hinaus
in den Himmel bis zur Sonne

Und ich öffne meine Hände und schaue hinein
erinnere mich daran, worauf sie gezeigt haben
und grüble, worüber sie hätten lächeln können,
was sie vielleicht noch riechen
und was sie vielleicht nur träumen werden


Und ich schließe meine Augen und träume
von Beschautem, Bezeigtem, Belachtem, Beriechtem

Und von Träumen, die Träume bleiben

Mein Auge sah schon viele Blumen
manche groß und wohlgewachsen
manche klein und sonderbar
die Blüten trugen leuchtend Farben
ihr Duft war gar zu wunderbar

Ich dacht ich könnt mich nie entscheiden
denn alle Blüten blühten schön
mein Auge suchte nach Besondrem
doch ließ das Licht sie gleich aussehn

Da traf mein Blick doch eine Blume
die stach mir mitten ins Gesicht
denn ihre Farben schienen heller
als mancher frischer Pinselstrich

Ich zog sie raus und nahm sie mit
doch schon bei meinem nächsten Schritt
bemerkte ich die Farben blassten
die Wurzeln welck im Blumenkasten

So fasste ich schnell den Entschluss
und brachte sie in eiles Fluss
geschwind zurück dort auf die Wiese
von der ich sie entnehmen ließe

Nun leuchten ihre Farben wieder
der Wurzel wachsen neue Glieder
Sie fühlt sich wohl dort wo sie war
auch wenn der Platz recht unscheinbar


So merke dir: falls du sie siehst
die eine sonderbare Blume,
die heller strahlt als jedes Licht,
reiß sie nicht raus und nimm sie mit!

Lass sie dort in in ihrer Scheue
auf dass sie blühet und gedeiht
und jeder Mensch sich an ihr freue
in Freiheit und Geselligkeit

Die Zeit schreitet voran, unaufhörlich
sie erklimmt jeden noch so steilen Berg
überwindet jedes noch so unwegsame Tal

Sie schafft Dinge und Momente
für den Augenblick
und neue für die Zukunft

Für uns ist die Zeit ein Paradoxon
einerseits schenkt sie uns Leben
andererseits saugt sie es auf
wie ein Schwamm

Von Sekunde zu Sekunde vergeht ein weiterer
kostbarer Moment in unserem Leben
Doch Zeit heilt auch die Wunden
die hinterlassen wurden

Zeit hilft zu verstehen
hilft zu vergessen
vorallem die schlechten Dinge
die uns im Leben widerfahren sind

Zeit schließt und öffnet
und ebnet neue Wege
Zeit verändert und formt uns neu
Zeit hilft zu reifen und zu begreifen


Manchmal braucht es einige Zeit
bis unser Herz versteht
und mit der einen Hand
nach dem greift was ihm wichtig ist
und mit der anderen das Wertvolle festhält
was die Zeit überschritten hat






LA PALMA im Februar 2007